Faktencheck: „Feministisch morden“: Diese Parole finanziert die Bundesregierung mit 50.000 Euro?

📚 Hintergründe zur Einstufung

  • Keine offizielle BfV-Einstufung: Die durchgeführte Recherche im Verfassungsschutzbericht von 2024 zeigt, dass der Unrast Verlag dort nicht namentlich als „linksextrem“ geführt oder beobachtet wird, wie es beispielsweise bei bestimmten rechtsextremen Verlagen der Fall ist.
  • Selbstbeschreibung und Programm: Der Unrast Verlag selbst bezeichnet sich als Sachbuchverlag für linksgerichtete und antifaschistische Literatur mit dem Motto „Bücher der Kritik“. Er gibt an, dem „vorherrschenden Diskurs“ emanzipatorische Literatur entgegenzustellen.
  • Inhalte als Kritikpunkt: Die Bezeichnung „linksextrem“ speist sich aus dem Verkauf und der Veröffentlichung von Schriften, die:
    • Gewalt verherrlichen oder als legitimes Mittel darstellen (z. B. „Feministisch morden,“ oder das in Ihrem Text erwähnte Werk zu Linksterrorismus/Häuserkampf).
    • Klare Bezüge zur autonomen und militanten Szene aufweisen (z. B. die Herausgabe von „Antifa Taschenkalendern“ oder Verbindungen zur Antifa-Szene).
    • Die demokratische Grundordnung in Frage stellen, indem sie Gewalt als politische Strategie gegen als „patriarchal“ oder „kapitalistisch“ empfundene Strukturen propagieren – was allgemein als Merkmal linksextremer Bestrebungen gilt.

Obwohl keine offizielle Beobachtung durch das BfV bekannt ist, wird der Verlag aufgrund dieser programmatischen Ausrichtung und seiner Verbindungen zur militanten linken Szene in politischen Diskussionen und Medienberichten (wie dem NIUS-Artikel) als „linksextrem“ oder „linksradikal“ bezeichnet, um seine Haltung zur Anwendung von Gewalt und die Ablehnung staatlicher Strukturen zu kennzeichnen.

🔗 Quellen und Belege

💡 Fazit

Die zentrale Behauptung, dass der Unrast Verlag 50.000 Euro Steuergeld im Rahmen des Deutschen Verlagspreises erhalten hat, ist korrekt. Die Darstellung im Originalartikel ist jedoch irreführend und teilweise faktisch falsch. Der Buchtitel „Feministisch morden“ wird aus dem Kontext gerissen, um den Vorwurf der Gewaltverherrlichung zu untermauern. Das Buch ist eine theoretische Abhandlung über Gegengewalt und keine Anleitung zum Mord. Die Einstufung des Verlags als „linksextrem“ ist komplex und wird selbst vom Verfassungsschutz differenziert betrachtet. Die Behauptung wird daher als teilweise wahr, aber irreführend eingestuft.

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