2025-12-23-weltgeschehen-Die_Welt_dreht_sich_weiter__oft_im_Kreis__manchmal

Die Welt dreht sich weiter, oft im Kreis, manchmal mit erschreckender Geschwindigkeit. An einem Tisch, umgeben von Zeitungen und digitalen Schlagzeilen, sitzen zwei Stimmen in meinem Kopf – der eine grantig und besorgt um den nationalen Kurs, die andere bemüht um Nuancen und globale Zusammenhänge. Ein innerer Dialog beginnt, ein journalistisches Selbstgespräch über die Kakophonie des Weltgeschehens.


Thema 1: Migration und Innere Sicherheit

Der Konservative: Sehen Sie sich das an! Während unsere Länder mit den Folgen einer unkontrollierten Politik ringen, landen unzählige weitere Migranten. Nächster Afghanen-Flieger in Deutschland gelandet. Und was ist das Ergebnis? Ein Mann aus Aserbaidschan fährt in Gießen in Menschen – ist das Terror? Die Frage ist doch längst beantwortet! Und die EU? Beschließt mühsam eine Liste sicherer Herkunftsländer, während unsere Sicherheit schon lange auf dem Spiel steht. Wir müssen unser Land zurückerobern, bevor es zu spät ist.

Die Progressive: Die Sicherheitsbedenken sind ernst zu nehmen, gerade nach solchen schrecklichen Vorfällen wie in Gießen. Aber wir dürfen nicht verallgemeinern. Die EU ringt tatsächlich um eine gemeinsame Asylpolitik mit einer Liste sicherer Herkunftsländer, was ein notwendiger Schritt ist, um Ordnung in ein komplexes System zu bringen. Und vergessen wir nicht, dass hybride Angriffe, wie jene aus Belarus gegen Litauen, auch eine Form der Migration als Waffe missbrauchen, was europäische Solidarität erfordert, nicht nationalistische Abschottung.


Thema 2: US-amerikanische globale Machtpolitik

Die Progressive: Es ist erschreckend, wie eine aggressive Außenpolitik unter einem Präsidenten wie Trump die globale Stabilität untergräbt. Während er an seinen Zöllen festhält, öffnet sein argentinischer Verbündeter dem Handel, was zeigt, wie kontraproduktiv protektionistische Alleingänge sind. Zudem sein wiederholter Anspruch auf Grönland und die Eskalation im Karibikraum, wo die USA Öltanker in Venezuela abfangen, erinnern an vergangene Interventionen, die mehr Probleme schaffen als lösen.

Der Konservative: Unter "aggressiv" verstehe ich hier "entschlossen". Endlich einer, der klare Kante zeigt! Trump bekräftigt seinen Anspruch auf Grönland, weil er nationale Interessen vertritt – "Wir müssen es haben", ist die richtige Haltung in einer rauen Welt. Er legt Maduro den Rücktritt nahe, weil es klug für Maduro wäre, und stellt Pläne für neue Kriegsschiffe der „Trump“-Klasse vor. Das ist die Art von Stärke, die benötigt wird, um Amerika zu schützen und die Weltordnung zu sichern, anstatt sich in multilateralen Bürokratie-Fesseln zu verlieren.


Thema 3: Europäisches politisches Landschaftsbild

Der Konservative: Die deutsche Politik ist ein Trauerspiel. Kanzler Merz‘ sogenannte „Brandmauer“ hat in nur sieben Monaten über 1 Billion Euro gekostet – ein Wahnsinn! Kein Wunder, dass eine Mehrheit der Bürger Kanzlerin Weidel sehen möchte. Und dann dieser Skandal um die deutsche Ministerin, die mit Ex-Kanzler Kurz in Tirol eine Broschüre präsentiert. So viel für politische Transparenz! Die EU selbst definiert nur Prioritäten für 2026, während Europa längst Verantwortung für seine Sicherheit übernehmen muss, wie Metsola richtig fordert.

Die Progressive: Die Komplexität deutscher und europäischer Politik ist unbestreitbar. Die Debatte um die Kosten einer „Brandmauer“ ist wichtig, aber sie ignoriert oft die Notwendigkeit, demokratische Prinzipien zu verteidigen. Was die deutsche Ministerin betrifft, so sind solche Verstrickungen zwar problematisch, aber sie sind Einzelfälle, die im politischen Diskurs aufgearbeitet werden müssen, und kein Beweis für ein kaputtes System. Die EU ist sich ihrer Verantwortung für die Sicherheit bewusst, wie Metsolas Forderung zeigt, dass Europa Verantwortung für seine Sicherheit übernehmen muss. Das ist ein Aufruf zu mehr Zusammenarbeit, nicht zu weniger.


Thema 4: Globale Konflikte und ihre Nachwirkungen

Die Progressive: Selbst in der vermeintlichen Weihnachtszeit ist die Welt fern von Frieden. Selenskyj warnt vor russischen Angriffen, und in Bethlehem haben Frieden und Freude noch lange nicht Einzug gehalten. Es ist ein bitteres Zeichen dafür, wie tief der Schmerz sitzt. Die Ungerechtigkeit setzt sich fort, wenn Assads Schergen nach dem Fall seines Regimes unbehelligt im Wohlstand leben, während die Opfer leiden. Und die Menschenrechtsverletzungen in Aserbaidschan, Nigeria und Guinea Bissau zeigen, dass die Welt nicht wegschauen darf.

Der Konservative: Weihnachten in Bethlehem ohne Frieden – das ist die Realität, wenn diplomatische Bemühungen scheitern. Selenskyj warnt vor russischen Angriffen, was zeigt, dass wir uns nicht auf Illusionen verlassen dürfen. Es ist naiv zu glauben, dass internationale Institutionen oder Appelle an die Menschlichkeit wirkliche Gerechtigkeit bringen, wenn Assads Enforcer immer noch leben und es ihnen gut geht. Und selbst nach der Bondi-Tragödie in Australien, die kurz zu Einheit führte, folgte schnell wieder erbitterte Parteipolitik. Einigkeit ist eine Illusion, die nur kurz währt, bevor die wahren Interessen wieder zum Vorschein kommen.


Reflexion:
Das Ringen um die Deutungshoheit über das Weltgeschehen bleibt unerbittlich. Während die eine Stimme unermüdlich die Defizite des globalen Systems und die Gefahren für die nationale Souveränität beklagt, versucht die andere, die Komplexität anzuerkennen und auf die Notwendigkeit von Empathie und übernationaler Zusammenarbeit zu verweisen. Es ist ein unendlicher Dialog, der in den Schlagzeilen beginnt und im Kopf weitergeht, ohne je zu einer endgültigen Schlussfolgerung zu gelangen.


Ausgewählte Themen:
Migration, Trump-Politik, Europa-Politik, Weltkonflikte

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.