Die Welt erscheint kaputter, haltloser, willkürlicher, unerträglicher – weil uns bei jedem Klick ein Dutzend neuer Belege dazu vor Augen stehen.
Eigentlich muss ich mit eigenen Worten nicht mehr schreiben wenn es andere, wie hier, tun:
Können wir ertragen, in einer Welt zu leben, in der Menschen andere Prioritäten setzen, andere Vorstellungen haben von Gerechtigkeit, Selbstverwirklichung, Freiheit und Glück? Wo wird es uns zu fremd? Zu bunt?
Nein. Mir wird es nicht zu fremd. Die Bürger müssen Medienkompetenz lernen. Müssen verstehen, dass es nicht der Untergang des Abendlandes ist, wenn die Tagesschau Dinge beinflussend und manipulierend darstellt. Das hat sie eigentlich schon immer. Der Bürger ist so erschrocken. Verliert die Kontrolle. Meint er. Dabei hatte er nie die Kontrolle. Er hatte nur das Gefühl die Kontrolle zu haben.
Er lebt im Zeitalter einer neuen Aufklärung. Zwischen Bullshit, Propaganda, Unsinn, Teilwahrheiten und objektiven Informationen zu unterscheiden, zu filtern und daraus zu schöpfen, muss er erst lernen.
Fakt ist: es sterben Menschen in Booten nach Italien. Es sterben Menschen im Krieg in Syrien und anderswo. Er sieht mehr über Kriege und Verbrechen als je zuvor. Er kann wie nie zuvor, alles gemeinsam kommentieren, kann andere versammeln, kann sich engagieren, kann eine vernehmbare Stimme werden.
Die neue Chance ist zu erkennen, dass die Menschen miteinander debattieren, diskutieren, zuhören und reden lernen. Menschen die nicht miteinander reden wollen sind eine Minderheit die keinen Einfluss haben wird.
Menschen, die ihre unterschiedlichen Ansichten, Weltanschauungen mit Andersdenkenden besprechen und teilen wollen, sind eine Mehrheit. Diese Menschen leitet der innere Wunsch nach Verstehen. Nach Wissen. Nach Übersicht.
Dieses gemeinsame Miteinander bedeutet die Zukunft. Anders, als es jemals zuvor in unserer Gesellschaft gewesen ist.
Und deswegen ist mir das alles nicht zu viel. Und zu fremd. Oder zu bunt. Nein: ich bin neugierig auf die guten Dinge, die unsere Gesellschaft dadurch lernen wird.
Es lebe der Witz http://t.co/sbcYpOKoBW #gesellschaft #kirche #krieg #religion #angst #integration #is #islamismus
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Das spricht mir aus der Seele. Aber auch der Beitrag von Stefanmesch über die von den Medien inszenierte Dauerempörung hat mir sehr zu denken gegeben. Denn: Empörung heißt Emotionalität statt Rationalität. Sicher ein gewichtiger Grund, weshalb wir es in vielen Bereichen so schwer haben, sachlich und fachlich fundierte Lösungen zu finden. Und unsere werten Politiker spielen das Spiel munter mit.
lest mehr bücher, weniger zeitung, geht öfter ins kino/theater statt zu fernsehen und geht öfter mal in wald als im internet zu surfen. gelassenheit und ironie machen es auch leichter. 😉
Wobei ich sagen muss, bei dem Thema versteh ich die Emotionalität. Möchte nicht wissen, was los wäre, wenn das in Deutschland stattfinden würde.
wenn das in deutschland stattfinden würde? – oh gott, hysteria & panic!
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